Die Idee Tiny House kam mir in Würzburg. Ich wohnte damals in der Zellerau in einem 13 Quadratmeter WG-Zimmer für monatlich knapp 350 Euro. Eines Tages sah ich während einer kleinen Longboardtour am Main am Ufer gegenüber ein paar Bauwagen. Zuerst dachte ich es sind vielleicht einfach nur Schrebergärten in denen ein paar Leute Bauwagen aufgestellt hatten, um ihre Sachen darin aufzubewahren. Die Neugier was das nun genau war, ließ mich aber nicht mehr los.
Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass dieser Platz das sogenannte „Wagendorf“ in Würzburg ist und dort wirklich Leute wohnen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie man auf so kleinem Raum leben kann und suchte im Internet nach Bildern von ausgebauten Bauwagen. Tatsächlich gibt es eine Menge solcher fahrbaren Häuser. In Amerika ist diese Bewegung unter dem „tiny house movement“ bekannt. Die „tiny houses“ zeichnen sich durch ihre Individualität aus, da die Erbauer mit viel Herzblut werkeln und sich ihr kleines Zuhause so einrichten, wie sie es genau benötigen. Je mehr ich recherchierte, umso mehr packte mich die Faszination für diese Art des Lebens. Mir war klar: Die eigenen vier Wände, flexibel sein und sein eigenes Ding machen; darauf habe ich Lust. Dass weniger mehr ist, hatte ich schon auf den Roadtrips mit meinem VW Bus gelernt. Nun galt es dieses Gefühl, diese Lebensweise auch für den Alltag zu verwirklichen. Doch einfach ein fertiges Haus kaufen kam für mich nicht in Frage. Zum einen wollte ich ein Haus haben, dass auf meine Bedürfnisse genau abgestimmt ist und zum anderen war es schlichtweg zu teuer. Und wie das so ist in meiner Familie, wird es halt dann einfach selbst angepackt und ausprobiert. Ich brachte ein paar Ideen aufs Papier, notierte mir sämtliche Einfälle, recherchierte monatelang im Internet und besprach mit einem befreundeten Architekt das Projekt. Natürlich begann ich auch damit, Fachliteratur zu lesen, um möglichst viel Wissen über den Tiny House-Bau und speziell über die einzelnen Bereiche wie zum Beispiel Holzständerbauweise oder Innenausbau, zu erlangen. Nach einer Reihe von unzähligen Entwürfen, welche des Öfteren wieder verworfen und dann neu gezeichnet wurden, stand letztendlich ein klarer Plan und der Bau konnte beginnen. Mehr zur Planungsphase und was man dabei alles beachten sollte, findet ihr hier.
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